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Erasmus Erfahrungsbericht

ECL logo

von
Kurt Willis
der TU-Berlin
Studium: Mathematik

An der
Ecole Centrale de Lyon
in Frankreich, 2019/2020
als Ingénieur Généraliste


Einleitung

Lyon ist, nach Paris und Marseille, die drittgrößte Metropole Frankreichs.
Sie liegt etwas östlich vom Zentrum Frankreichs, nicht unweit von Genf und Grenoble und den Grenzen zur Schweiz und Italien und den Alpen.
In Lyon treffen sich die zwei großen Flüsse, die Rhône und die Saône.
Auf Grund des im Dezember stattfindenden, alljährlichen Lichterfestes «Fêtes des Lumières», ist Lyon auch als „Stadt der Lichter“ bekannt.
Bei Nacht ist die Stadt schön beleuchtet und erweist sich daher auch bei Dunkelheit als angenehmen Ort zum Erkunden.
Der Campus der Ecole Centrale liegt nicht direkt in Lyon, sondern in Ecully einem kleinen Örtchen nebenan, das etwa 35-45 Minuten mit Bussen von der Stadt aus zu erreichen ist.

Blick auf die Rhône

Vorbereitung

Wohnungssuche

Mir war bereits von Anfang an klar, dass ich auf Grund der Entfernung zur Stadt nicht in den von der Ecole Centrale angebotenen Studenten-Wohnheimen unterkommen wollen würde. Dies ist ohnehin für jemanden, der nur ein Semester an der Schule verbringt nicht möglich. Da es mein Wunsch war mitten in der Stadt mit Franzosen in einer Wohngemeinschaft zu leben, hatte ich mich rechtzeitig auf die Wohnungssuche begeben. Zwei Monate vor Ankunft hatte ich mich bei mehreren Wohnungsportalen, und Facebook-Gruppen registriert. Die Portale würde ich in dieser Reihenfolge empfehlen:

La carte des colocs
Hier gab es für mich die interessantesten Angebote. Man kann gut nach Gebieten und Art der Wohngemeinschaft filtern. So konnte ich einen Filter anwenden und täglich mehrmals auf der Karte die neu hinzugekommenen Angebote einsehen.

LocService
Ein bezahlter Service, der andersherum funktioniert. Man stellt sich kurz als Person vor und beschreibt seine ideale Wohngemeinschaft. Die Wohnungssuchende werden dann von bereits bestehenden Gemeinschaften ausgesucht und kontaktiert. Ein großer Nachteil ist, dass dieser Service etwa 20 Euro kostet und man keine Garantie auf Erfolg bekommt. Ich konnte hiermit kein für mich passendes Angebot finden. Allerdings hatte ich einige interessante Anfragen bekommen und finde die Herangehensweise besser als bei den meisten Portalen.

Facebook-Gruppen
Für mich waren die meisten Facebook-Gruppen leider total überrannt von verzweifelten Wohnungssuchenden und ich hatte mit meinem Post sehr wenig Erfolg. Allerdings habe ich von einigen Freunden gehört, dass sie dennoch über Facebook ihre Wohnung finden konnten.

Leboncoin
Das eBay Frankreichs, hier gibt es alle möglichen Angebote. Hier war es deutlich schwerer das richtige zu finden. Die meisten Annoncen waren für komplette Apartments und wirkten eher unpersönlich. Wahrscheinlich wird man, wenn man nach einer gemütlichen WG sucht eher woanders fündig, allerdings lohnt es sich die Seite für Gebrauchtgegenstände (Fahrräder, Tennis- oder Kletterausrüstung) zu merken.

Die Wohnungssuche allgemein erwies sich als etwas knifflig, da die meisten Vermieter einem französischem «Garant», einem Bürgen, der Einkommen auf seinem Bankkonto nachweisen kann. Oftmals werden deshalb bei der Wohnungssuche die Franzosen bevorzugt, da die Vermieter, bzw. Mitbewohner wissen, dass es mit ausländischen Studenten zu Problemen kommen kann. Es gibt Webseiten, die als Service einen französischen Garanten bereitstellen, jedoch kann ich nichts zu dem Service sagen, da selbst dieser bei den Meisten weniger gern gesehen ist. Am wahrscheinlichsten findet man daher eine Wohnung, wenn man das Glück hat sich über Dritte einen Garanten zu verschaffen oder man findet einen Vermieter, der das Ganze etwas lockerer sieht.
Eine weitere Schwierigkeit bildet, dass zusätzlich oft als Kaution ein Check verlangt wird. Die meisten deutschen Banken stellen keine Checks mehr aus (bzw. keine Auslandschecks). Um ein französisches Konto jedoch zu eröffnen ist ein Wohnungsnachweis nötig (die letzten 3 Nebenkostenrechnungen, oder ein Wohnungsgeberbescheid). Schwierig, wenn gerade dafür das Konto gebraucht wird. Das alles ist nicht ideal als ausländischer Neuankömmling.

Ankunft

Die erste Woche

Gleich zur ersten Woche ist ein nettes Einführungsprogramm mit Touren durch Lyon und zum See vorgesehen, das von engagierten Studenten der Ecole Centrale durchgeführt wird. Hier hat man Zeit sich mit anderen Austauschstudenten auszutauschen und die Stadt ein wenig kennenzulernen. An einem Tag hat man die Möglichkeit sich für die verschiedenen Clubs und Mitgliedschaften anzumelden. Obwohl sie versuchen einen mit teilweise wirklich dreisten Mitteln in ihren kostenpflichtigen „Club XY“ einschreiben zu lassen, ist keines der Angebote verpflichtend. So werden einem zum Teil Schuldgefühle eingeredet oder es wird einem weiß gemacht, dass man ernsthafte Probleme haben wird sich mit den französischen Schülern zu integrieren, wenn man das „WEI“ („Weekend of Integration“) für 200 Euro verpasst. Das ist natürlich alles Quatsch. Es sind fast ausschließlich sich im ersten Semester befindende Franzosen auf dem WEI und es ist jedes Jahr ein riesiges Saufgelage und bin daher froh, dass ich mich nicht dazu habe überreden lassen.

Ich hatte es nicht nötig mir eine örtliche Sim-Karte zu holen und habe schlussendlich auch kein französisches Bankkonto eröffnet, da ich mit meiner Kreditkarte kostenlos Geld abheben konnte. Generell sollte man auch überall mit seiner deutschen Bankkarte bezahlen können (auch die Bars nehmen die Karte an). Allerdings gibt es oft einen Mindestbetrag von 5 Euro.

Wohnungssuche-Fortsetzung

Ich bin eine Person, die generell eher nach dem Motto «Laisser-Faire» handelt und, nachdem ich kein für mich passendes Wohnungsangebot finden konnte, hatte ich beschlossen mir für die erste Woche nach Ankunft eine Wohnung über Airbnb zu mieten, um mich direkt bei den Wohngemeinschaften vorstellen zu können. So konnte ich auch bereits einen neuen Freund finden. Als die Woche jedoch schon bald herum war und meine Aussichten auf eine Wohnung immer noch nicht glänzend waren, wandte ich mich an Couchsurfing. Couchsurfing ist ein Portal, dass es Reisenden ermöglicht bei Ansässigen, die über eine extra Schlafmöglichkeit verfügen, umsonst zu übernachten. Die Website hatte ich bereits früher mit sehr großem Erfolg bei meinen Reisen benutzt und so hatte ich auch hier nicht allzu lange zu suchen. So konnte ich schnell einen Monat überbrücken und gleichzeitig die verschiedenen Stadtteile Lyons kennenlernen. Die lokale Couchsurfing-Community trifft sich jeden Montagabend in Lyon (2eme Arrondissement) und ist sehr freundlich und offen. So habe ich nach einem Treffen viele Bekanntschaften gemacht und einige temporäre und auch ein langzeit-Angebot bekommen. Schlussendlich habe ich nach einem Monat einige französische Mitschüler aus Centrale kennengelernt, die mir die Möglichkeit anboten bei ihrer gerade neu gegründeten Wohngemeinschaft in Croix-Rousse einzuziehen.

Ecole Centrale

Die Ecole Centrale ist eine der «grandes écoles» Frankreichs, die einen, wohl etwas überholten, höheren Status, im Vergleich zu den staatlichen Universitäten, genießen. Die Zulassung zu einer solchen Schule erhält man nach Bestehen der Aufnahmeprüfung, «le concours» genannt, für die eine Vorbereitung von etwa 2 Jahren von Nöten ist. Das Hauptstudium der Ecole Centrale bildet der Ingenieurszweig „Ingénieur Généraliste“, in den man unabhängig des bisherigen Studienverlaufs eingeschrieben wird, sollte man nur ein Semester an dieser Universität verbleiben. Anfänglich hatte ich damit einige Schwierigkeiten, da ich mir Online Kurse im Bereich Mathematik für den Master ausgesucht hatte, die jedoch nur für Studenten, die ein volles Jahr an der Universität verbringen, zugänglich sind. Das sorgte für einiges an Frust und Ärger, da meine Wahl für Lyon natürlich auch an den Kursen festgemacht wurde und ich gezwungen war mir neue Kurse aus dem Ingenieurszweig auszusuchen, die teilweise gar nicht in meinen Studienplan passten. Auf Anfrage einiger Änderungen meiner Kurse erhielt ich nach langem Hin und Her immer nur die ernüchternde Antwort, dass das so nicht in meinem vorgeschriebenen Ingenieurs-Curriculum vorgesehen ist und ich mich daran zu halten habe.
Das Programm setzt sich im Groben aus den folgenden Teilen zusammen:

  • L’UE Métier (September-November)
  • L’UE Module Ouverts Disciplinaires (les MODs) (Oktober-Dezember)
  • L’UE secteur (Januar-März)

Hier werden jeweils Kurse im Wert von 2 ECTS angeboten. Mir war es leider nicht möglich die vielen Kurse zu einem gleichwertigen Mathematik Kurs der TU-Berlin (die fast ausschließlich 10 ECTS bringen) zu bündeln.
Alle weiteren Informationen zum Studiengang «Ingénieur Généraliste» sind der Website zu entnehmen.
(Achtung! Bei mir war die angegebene Kursliste bis zum Semesterstart nicht aktuell).

Das Arbeitspensum ist meiner Meinung nach zu hoch an der Ecole Centrale. Zu Zeiten mussten mehrere Präsentationen und Berichte vorbereitet werden und gleichzeitig für den Zwischenklausuren gelernt werden. Das ist bei einem Stundenplan der mal an manchen Tagen von 8 bis 8 gehen kann eine Zumutung. Oft hatte ich den Eindruck es gehe ihnen bei der Ausbildung viel mehr darum, trotz mangelnder Vorbereitung und Vorkenntnissen eine „saubere“ Präsentation zu liefern, bzw. einen „professionellen“ Eindruck zu hinterlassen.
So wird in den Klausuren eher von einem verlangt zum Beispiel ein System mit eigenen Worten zu beschreiben, als konkret etwas zu berechnen. Mich irritierte auch sehr die Frage nach der ‚größten französischsprachigen Region‘ in einer Klausur zu ‚Big Data‘. Diese Frage diente nur zur Prüfung, ob die Schüler brav in die Vorlesungen gegangen sind.
Dieses Gefühl hatte ich nicht bei allen Kursen. Ich hatte einige wunderbare Mathematikkurse, die tief in die Theorie gingen und einleuchtende praktische Anwendungsbeispiele lieferten (die Kurse von Grégory Vial sind sehr zu empfehlen).

Wer von einer deutschen Universität kommt wird einige Eigenheiten feststellen. Dass die «grande école» zu deutsch „große Schule“ heißt ist kein Zufall. Generell ist hier die Anwesenheitspflicht zu beachten (und darf laut der Schule nur mit einem ärztlichen Attest entschuldigt werden). Diese Regelung scheint aber bei den Erasmus-Studenten weniger strikt gehalten zu sein. Des Weiteren wird in fast allen Kursen von einem erwartet (und zum Teil wirklich verlangt), wie in der Schule mitzuschreiben. In den wenigsten Fällen wird für die Studierenden ein Skript bereitgestellt (auch wenn ein solches in ausgearbeiteter Form bereits vorhanden sein mag). Die meisten Kurse werden zudem ausschließlich auf französisch gehalten. Das kann für einen ausländischen Studenten, der anfänglich noch damit zu kämpfen hat, alle Wörter im Französischen zu verstehen oder sie noch nicht kennt, ein großes Problem darstellen, da man vorerst damit beschäftigt ist das Verstandene vernünftig mitzuschreiben und sich somit nicht auf den Inhalt der Vorlesungen konzentrieren kann. Die Mitschüler sind meist bereitwillig ihre Mitschriften zu teilen. Es ist jedoch nicht ideal beständig auf die Hilfe anderer angewiesen zu sein.
Eine weitere Besonderheit für diejenigen, die sich, so wie ich für das neunte Semester, dem «S9», einschreiben, entsteht dadurch, dass es normalerweise vorgesehen ist im darauf folgenden Semester ein Praktikum zu absolvieren (was auch für die Austauschstudenten, die für ein ganzes Semester bleiben der Fall ist). Dadurch erstreckt sich aber das erste Semester, und damit der inoffizielle Zeitraum des Austausches, auf etwa 7 Monate, beginnend mit der Einführungswoche, eine Woche vor September, bis zu den Prüfungen Mitte-Ende März. Es sei jedoch darauf hingewiesen, dass Erasmus Studenten für maximal 5 Monate unterstützt.

Das Campus-Leben

Das Campus-Leben ist an sich sehr bunt gestaltet. Mit den vielen «Associations», den Clubs, den man beitreten kann, sind viele außerschulische Aktivitäten, sowie zahlreiche Sportarten gedeckt. Zudem werden Ausflüge (z.B. Schi-Wochenenden) und Events angeboten. Da der Stundenplan teilweise sehr voll sein kann und viele, vor allem jüngere Schüler direkt auf dem Campus wohnen, verbringen viele Studenten auch die meiste Zeit dort. So kam es vor, dass ich auf einen Austauschstudenten traf, der noch nicht einmal die Stadt Lyon besichtigt hat. Ein gutes Argument dafür, sich nach einer Wohnung in der Stadt umzuschauen.

Die Franzosen

Da der Campus relativ überschaubar ist und sich viele bereits im ersten Semester kennenlernen, entstehen viele Cliquen von Freunden. Obwohl die meisten Franzosen einen zuerst sehr offen und freundlich aufnehmen, fiel es mir dennoch schwer mich komplett in die Gruppen zu integrieren. Das lag wohl einerseits an sprachlichen, andererseits an kulturellen Barrieren. Die Franzosen reden unter sich meist sehr schnell und verschlucken gefühltermaßen komplette Wörter. Konversationen laufen sehr angeregt und rapide. Ich hatte oft das Gefühl, dass sie sich nicht sonderlich viel Mühe geben wollen eine Unterhaltung für einen verständlicher oder langsamer zu führen. In Einzelgesprächen war das zum Glück nicht so.

Den Lebensstyl der meisten «Centraliens» würde ich allgemein als sehr schnell und vollgestopft charakterisieren. So kommt es vor, dass in der Nacht schnell einige Projekte für den nächsten Tag fertiggestellt werden müssen, am Wochenende eine Reise nach Paris bevorsteht und keine Zeit verloren geht bis zur nächsten Party am Wochenende. Von den Wohnheimen am Campus konnte ich oft vernehmen, dass dort sehr viel getrunken wird. Ich denke das Verhalten lässt sich einerseits als Erleichterung des Drucks zu der Zeit der «Concours», andererseits durch das hohe Arbeitspensum der Ecole Centrale erklären.

Die Stadt Lyon

Lyon ist, so wie andere französische Metropolen, in «Arrondissements» (Stadtbezirken oder Sektoren) mit eigenen «Maries» (Bürgermeisteramtsgebäuden) aufgeteilt. Gelegentlich werden die Stadtteile nach ihren Arrondissements-Nummern benannt. Nennenswerte Viertel sind Vieux-Lyon (5ème), Croix-Rousse (4ème), Prêsqu’île (1er & 2ème).

Croix-Rousse mit Blick auf La Cathédrale de Fourvière (im Hintergrund)

Lyon’s historische Altstadt, genannt Vieux-Lyon (Alt Lyon) besitzt sehenswerten Durchgangspassagen («les Traboules»), die von den Seidenwebern in alter Zeit verwendet wurden und alte Gebäude, die noch seit etwa dem 16ten Jahrhundert stehen. Ein ‚must-see‘ ist auch die Kathedrale von Fourvière, die einen Blick über ganz Lyon bietet.

Les Traboules

Croix-Rousse liegt etwas nördlich vom Zentrum auf einem Hügel. Dieses Viertel bietet neben einer Vielzahl an Cafés und Kunst-Galerien einen täglichen Gemüse-Markt an. Es hat mir große Freude bereitet die «Pentes» (zu Deutsch: die „Hänge“) täglich auf- und abzulaufen und dabei neue Pfade zu erkunden. Der Stadtteil ist sehr verwinkelt und es gibt an der Ostseite sehr viele Treppen, die zum Fluss führen, die es zu entdecken gilt.

Croix-Rousse und die vielen Treppen an den «Pentes»

Der «parc de la Tête d’Or» (Park des goldenen Kopfes) ist der größte Park in Lyon und besonders schön im Sommer. Er ist zwischen Croix-Rousse und Villeurbanne etwas nördlich gelegen. Hier gibt es nebst einem botanischen Garten noch einen gut erhaltenen Zoo. Beide sind frei zugänglich.

Parc de la Tête d’Or

Fortbewegungsmittel

Die öffentlichen Verkehrsmittel werden von TCL SYTRAL operiert. Da Google nicht auf die Metro und Bus Pläne Zugriff hat, ist die App von TCL nötig, um seine Route von A nach B zu planen. Alternativ ist auch die etwas benutzerfreundlichere App Citymapper zu empfehlen, die im Google Play Store erhältlich ist. Die Tarife der öffentlichen Verkehrsmittel werden nach Alter gehalten. So bezahlt man bis einschließlich 25 Jahren etwa 30 Euro pro Monat für ein Abo. Es empfiehlt sich also eines direkt bei Ankunft abzuschließen. Dieses Angebot geht jedoch nur von Monat zu Monat. Wer also gegen Ende des Monats ankommt, sollte bis zum nächsten abwarten.
Sonst empfiehlt es sich auch direkt ein Abonnement mit Vélo’v abzuschließen. Für 13 Euro bekommt man ein einjähriges Abo, bei dem man Fahrräder für 30-minütige Fahrten ausleihen kann. Die Stationen dafür sind überall in der Stadt verteilt.

Krankenversicherung

Generell sollte man mit einer europäischen Krankenversicherung hierzulande keine Probleme haben. Wer jedoch keine «Carte Vital» besitzt, wird Arztbesuche mit 25 Euro im Voraus bezahlen müssen. Ich konnte meiner Krankrenversicherung alle Belege vorlegen und somit mein Geld wiederbekommen. Fortschrittlich ist, dass fast alle Termine online über Doctolib online auszumachen sind.

Kulturelle Empfehlungen

Studenten können einen Pass-Culture (nicht zu verwechseln mit der Carte-Culture) für 18 Euro erwerben. Dieser kann für 4 Veranstaltungen in der Oper, den Tanzhäusern, wie «les Subsistances», oder aber auch in den örtlichen Kinos, bei noch vorhandenen Kapazitäten eingelöst werden.
Mein persönliches Highlight bildet «La Clef de Voûte», eine gemütliche Jazz Bar in einem Keller an den Pentes. Es wird kein Eintritt verlangt. (Eine Spendenbox ist für die Band vorhanden).

Lyon’s Umgebung

Unmittelbar nördlich von Lyon befindet sich der Mont d’Or, der mit dem Bus gut zu erreichen ist. Es lässt sich hier ein schöner Tagesausflug mit Wanderung, beginnend ab der idyllischen Altstadt Couzon-au-Mont-d’Or planen. Alternativ liegt auf dem Weg die schöne kleine Insel Île-Barbe, die auch gut mit dem Rad entlang der Sâone zu erreichen ist. Passend für ein Picknick.

Mont d’Or

Im Winter gibt es Busse, die einen direkt von der Ecole Centrale aus, bzw. von Place Bellecour zu den Schigebieten in den Alpen bringen.
An wärmeren Tagen ist ein Ausflug nach Marseille zu den «Calanques» zu empfehlen. Zugtickets gibt es im Voraus bereits ab 10 Euro, und Bustickets ab 3 Euro.

Zugbrücke bei les Calanques de Marseille

Schlusswort

Alles in Allem hatte ich eine sehr schöne Zeit während meines Erasmus-Aufenthaltes. Ich konnte Frankreich besser kennenlernen und neue Freunde gewinnen. Ich denke ich wäre besser in einer normalen, staatlichen Universität aufgehoben gewesen, allerdings konnte ich mich so in vielen mir sonst unbekannten Bereichen austesten und wertvolle neue Erfahrungen gewinnen.